Samstag, 13. September 2014

Ein Apfel am Tag... reicht nicht!

Habe ich mich das letzte Mal beschwert, dass ich zu wenig Ernte?

Falsch... ganz falsch, denn hier ist die Hölle los! Zumindest was Äpfel angeht *gg*

Wie ging nochmal der Spruch?
One apple a day keeps the doctor away?

Tja, werter Herr Doktor, wenn es nach der Erntemenge dieses Jahres geht, werden wir uns auch die nächsten fünf nicht mehr sehen :)



Wir haben insgesamt fünf Bäume im Garten, los geht es im August mit den Kornäpfeln (oder auch Klaräpfeln wie sie anderswo genannt werden).
 
Anschließend folgt Monat für Monat ein Baum. 
Die letzten beiden im Oktober/November.  
 
 

Dieses Jahr allerdings kreuzen sich September/Oktober und Oktober/November Baum.
Letzterer wirft wie jeder andere Baum auch, die überflüssigen Äpfel ab.
Noch sind sie zwar nicht ganz reif, eignen sich aber trotzdem für bestimmte Gerichte.

Wir ersticken dementsprechend in Äpfeln. 
Ein Drei-Parteien-Haus, das mittlerweile genug von Äpfeln hat ;)

Herumliegen und faulen lassen kann ich sie allerdings auch nicht so einfach.
Ich sammle sie lieber auf.


Innerhalb der Apfelernte bringe ich jedesmal neue Mitbewohner mit. 
Heute waren es Kellerasseln, Ohrenzwicker und eine Nacktschnecke, 
wer von euch wettet mit mir, dass ihnen spätestens morgen schon die Fruchtfliegen folgen? *gg*

Kommt es nur mir so vor oder haben sie sich bei euch auch so wunderprächtig vermehrt?
Auf diese Bewohner können wir liebend gern verzichten, 
darum muss das Obst und Gemüse hier oben "auswandern".

Nein, ich bringe es nicht wieder runter, nachdem ich es hochgetragen habe. 
Bei uns steht Obst und Gemüse auf dem Balkon. 
Wenn es schon nicht in der Wohnung sein kann, dann will ich es schön angerichtet im Blick haben.


Birnen und Zwetschgen kamen mal wieder durch den nachbarschaftlichen Tausch über den Gartenzaun. 

Ganz ehrlich? 
Zum Apfelmus kochen bin ich bisher nicht gekommen, 
mir sind die Gläser ausgegangen, bevor ich anfangen konnte. 
Marmelade sag ich nur *gg*

Verarbeitet werden sie anderweitig.
Allen voran die Äpfel, welche beim Fall vom Baum etwas abbekommen haben. 


Hups, wer hat denn da genascht?
Das wird doch wohl nicht die Bäckerin persönlich gewesen sein?
Altbayrischer Apfelkuchen ist es heute geworden. 

Bratapfel und Bratapfelmarmelade kommen erst später. 
Ich mag noch nicht wahrhaben, dass der Herbst Einzug hält. 

Was macht ihr gern aus Äpfeln?
Habt ihr Lieblingsrezepte?
Mögt ihr sie vielleicht mit mir teilen?


Ein ganz besonderes "Allmächd, servus!" möcht ich dir liebe Sigrun ins Erzgebirch schiggn.
Schee desd dich hier als Leserin eidragn un a glei an Kommendar do glassn hosd.
Ich hob mich scheggert glacht, wo ich dei Zailn glesn hob,
woast du einglich, des mir so einigs gmeinsam ham?
Da wo du nazoagn bisd, do machn mir immer Urlaub,
und die Herkunft des Wortes meine Liebe...
... ja, genau nebenan in einem der ersten Orte mit ERH wohne ich :)

(für Nicht-Franken: )
("...Ein ganz besonderes "Allmächd, servus!" möchte ich dir liebe Sigrun ins Erzgebirge schicken.
Schön das du dich hier als Leserin eingetragen und gleich einen Kommentar da gelassen hast. 
Ich bin nicht mehr geworden vor Lachen, als ich deine Zeilen gelesen habe, 
weißt du eigentlich, das wir so einiges gemeinsam haben?
Da wo du hingezogen bist, da machen wir immer Urlaub..." )

Macht es gut ihr Lieben ;)
Nanne





Sonntag, 7. September 2014

Tomatenjahre

Neulich im Garten, als ich mitten im Beet saß, bekam ich eine Unterhaltung unseres Vermieters mit seinen direkten Nachbarn mit. Diese beklagten sich darüber, dass sie dieses Jahr so viel Ertrag an Tomaten haben.

Ich hingegen kann aktuell vom großen Ertrag bloß Träumen.
Was letztes Jahr prima lief,
kostet mich in diesem gewaltig Nerven. 


Ich bin im zweiten Anbaujahr...
Meine Tomatenernte läuft nicht. 
So ganz und gar nicht. 
52 Pflanzen hatte ich in diesem Jahr zum auspflanzen. 
Die verschiedensten Sorten. 
Alle ab Mitte/Ende März angezogen.
Das Bild oben zeigt meine bisherige Ernte, wobei die gelben nicht mir gehören. 
Die darf ich für die Urlaubspflege der Pflanzen bei den Nachbarn ernten :)
Rot und Rosa gehören zu mir.


Sowie diese eine blaue, oben ebenfalls auf dem Teller zu sehen. 

Von 52 Pflanzen blieb mir nicht einmal die Hälfte, 
die Planung lief nicht so wie sie sollte, viele Opfer galt es zu beklagen. 

Ich experimentiere gerne und so habe ich dieses Jahr neben mehreren Fleisch- Cocktail- und Normaltomaten auch Balkontomaten in verschiedenen Sorten angepflanzt. 
Mein Glück, zumindest eine kleine Ernte ist mir möglich :)

Mit Normalen Tomaten, ausgefallenen Sorten und weiteren Cocktailtomaten habe ich abgeschlossen in diesem Jahr. 

Beim verkosten kristallisieren sich ganz eindeutige Favoriten heraus.
Die Gartenperle.
Rot.
Rosa.




Könnt ihr euch vorstellen, dass sich in diesen zwei Ampeln je drei Geranien und eine Tomatenpflanze den Platz teilen?
Die Perle wird im nächsten Jahr auf jeden Fall in der aktuell bestehenden Kombination wiederkommen. Balkongärtnern und anderen, die auf wenig Platz viel Ertrag haben möchten, kann ich sie nur an Herz legen. 
Eine Tomate soll leicht süß und trotzdem nach Tomate schmecken. 
Diese bekommt das hin, egal ob in rot oder rosa :)

Hier in der Nachbarschaft bin ich für mein Tomaten (Menge, Arten, Ertrag) berühmt berüchtigt. 
Auch wenn es mir dieses Jahr nicht gelungen ist großen Ertrag einzufahren,
für Furore habe ich mit der Geranien-Tomaten-Kombination trotzdem gesorgt.
"Allmächd, Tomaten und Geranien in einem Topf, wie soll das gut gehen?"
Verrückte Kombination, die funktioniert ;)
Es sind sogar schon einige "Bestellungen" für Jungpflänzchen der Perle eingegangen. *gg*

Herr HildeWeit durfte die Gartenperle gestern abend verkosten,
zumindest ein bisschen vom Ertrag sollte trotz Mundraub vom Garten nach oben für ihn übrigbleiben,
da wieder ein paar rote abgeerntet wurden. 

Die Gartenperle verdient allerdings ihren Aufritt, 
begleitet von Basilikum und Mozarella. 


Aus diesem Tomatenjahr habe ich gelernt.
Im nächsten werden weniger Pflanzen angezogen. 
Dafür wesentlich früher und in verrückten Kombinationen in Kübeln bzw. Ampeln gehalten :)
 
Macht es gut ihr Lieben ;)
Nanne


Samstag, 6. September 2014

Schwerpunktverlagerung :)

Obwohl wir hier im Garten schalten und walten können wie wir wollen, haben wir für die nächsten Jahre ein bestimmtes Vorhaben: Aus einem Mietgarten (sprich diesem hier) möglichst viel Ertrag mit "geringen" Mitteln herauszuholen. So viel Selbstversorgung wie nur möglich, saisonal ernten, ohne langfristige Projekte.



 Die Dinge entwickeln sich immer anders als man denkt, das haben wir Anfang des Jahres am eigenen Leib erfahren dürfen. 
(Es tut mir leid, dass ich einigen von Euch auf die lieben Mails nicht geantwortet habe, ich hatte nicht die Kraft dazu)
Im Nachhinein, jetzt wo ich zurückblicke, kann ich sagen, das ist gut so. Irgendwo steckten ungeahnte Kräfte, neue Möglichkeiten tun sich auf, das Bild, welches wir von uns und unserem Leben hatten, hat sich verändert...
... aber ich schweife ab. Zurück zum Thema...
:)

Wie wir auf das Selbstversorger-Thema gekommen sind?
Nein, nicht weil es Trend ist. 
Grund hierfür ist ein Allergietest meines Mannes, der zugrunde legt, dass er auf fast alles allergisch reagiert. 
Laut diesem Test und leidvoller eigener Erfahrung, ist Obst für ihn tabu.
Egal welches...

Weiter geht es mit Korn. 
Ich liebe Kornbrötchen in allen möglichen Variationen. 
Herr HildeWeit verträgt ausschließlich Weizenmehl.
Alles weitere im regulären Handel erhaltbare Mehl ist ebenfalls Inbegriff des Tabuthemas.
Die Alternativen schmecken nicht umbedingt...
Auf Dauer möchte ich nicht getrennt kochen/kaufen müssen. 

Was tun?
Umstellen!
Ausbauen!
Kreativ!
Erweitern!
Alles!
Günstig!

 

Gekocht und gegessen wird nur noch saisonal, eingekauft noch intensiver regional.
Anfangs war es nicht leicht, das gebe ich zu. 
Vieles, was ich sonst einfach mal nebenbei im Handel gekauft habe, wird nun selbst gemacht. 
Ich hatte bereits davon geschrieben, das mir das selber Machen großen Spaß macht, dass es allerdings mal eine so große Bedeutung einnimmt, hätte ich nicht gedacht.

Wir hatten diesen Mai eine Situation, wo mir die Bedeutung des Einfachen sehr bewusst geworden ist. 
Herr HildeWeit suchte nach einer Marmelade. 
Einer, die er essen konnte. 
Einer Selbstgemachten.
Erdbeer-Colada, Kirsch-Mango-Chili, Blaubeer-Schokolade, Rum-Pflaume, 
all das habe ich da. 
Keine dieser Marmeladen hat er geöffnet. 
Ein Teil schmeckt nicht, ein anderer ist gleich aus dem Rennen
(Kirsch-Mango-Chili).
Er drehte sich zu mir um: 
"Hast du nicht EINE ganz einfache Marmelade?"
Aber ja!
Hatte ich, irgendwann einmal, jetzt, wo wir sie brauchen nicht mehr... :(

So kam es, das wir pflückten und einkochten was das Zeug hält. 
Jede Menge Spaß inbegriffen. 
Wir verbrachten ein ganzes Wochenende damit. 
Erdbeermarmelade
Himbeermarmelade
Brombeermarmelade
Blaubeermarmelade
Kirschmarmelade
Wir haben aufgerüstet :)



Was wir für uns entdeckt haben, sind alte Obstsorten. Vor allem Herrn HildeWeit nehmen diese immer mehr ein. Haben wir doch festgestellt, dass er diese zumindest teilweise essen kann, ohne dass die Fructose-Allergie über ihn herein bricht. Wir haben ewig nach den passenden Birnen gesucht und sie nicht gefunden. Bis der Nachbar kam, um mir einen Eimer über den Gartenzaun zu reichen. Was drin war???
Birnen, von Bäumen die seine Großeltern gepflanzt haben. Letzten Monat Kirschen, zwischendrin Weintrauben... bald gibt es (zusätzlich zu meiner) noch mehr Paprika. 


Herr HildeWeit und ich haben begonnen zu sammeln...
Namen alter Obstsorten...

Früher als Kind habe ich mich nicht darum gekümmert, was da auf den Bäumen meiner Großeltern wuchs.
Jetzt will ich genau wissen, welche Leckerei diese und jene Pflaume, Birne, etc. war...
Es gilt viiieeeeele Namen zu sammeln. 

Für Aufregung meinerseits sorgte die Birne Mollebusch. 
Herr HildeWeit hörte im Radio von ihr. 
Sie blieb ihm im Kopf.
Eigenschaften: 
Vom bloßen Anblich nimmt diese Birnensorte niemanden für sich ein, 
kleine unansehliche Birnen, die man seinen Gästen besser nicht im Obstkorb präsentiert.
Jetzt kommt es, das große ABER
Im Glas, eingemacht, entfaltet sie ein gewaltiges Aroma und einen Unnachahmlichen Geschmack. 

 Ich persönlich bin überzeugt davon, dass das genau die Birne war, von der ich jedesmal wieder runtergejagt worden bin wenn ich zum pflücken hinaufgeklettert bin. "Runter da, du kannst Oma Lenas Einmachbirnen nicht essen, das gibt Ärger im Winter!" Ich hab immer wieder einen Weg auf diesen Baum gefunden und doppelt so schnell wieder abwärts, wenn Uroma Lena kam, meist noch mit einer Birne im Mund  :p

Es gibt immer einen Ausweg :)

Ihr Lieben, macht es gut ;)
Nanne