Bei Tomaten ist das keine Seltenheit mehr, da ist es ganz natürlich selbst Saatgut zu nehmen, wie sieht es mit dem anderen Gemüse aus?
Ich habe hier für mich persönlich ganz besondere Sorten, die ich im ersten Jahr nicht beernte, um genügend Saatgut zu haben. Das sorgt immer wieder für angeregte Gespräche mit den anderen Gemeinschaftsgärtnern.
Das hier z.B. ist ein Teil der Ausbeute der Zuckererbsen vom letzten Jahr. Zuckererbse Hendriks, auch bekannt unter dem Namen Früher Heinrich
Sie ist ein wahrer Riese unter den Zuckererbsen, rankend, kann bis zu 2m groß werden und bildet laufend neue Schoten aus. Im letzten Jahr standen 6 Pflanzen im Garten, die 117 Erbsenkörner produziert haben (ja, ich hab sie gezählt, da ich eh umsortieren musste aus einem Topf voller Saatgut und bevor ich mich bei sowas langweile, zähle ich mit *gg*)
Dieses Jahr geht sie in Pflanzung um zu ernten. Jetzt ist es für mich auch in Ordnung, da ich genügend Saatgut habe.
Der neue Gesprächs-Animateur im Garten werden wohl die Blauwschokker sein. Eine alte Erbsensorte, die ebenfalls 2m hoch wird und blaue Schoten hat. Hiervon habe ich nur zehn Korn. Also, dieses Jahr erstmal aufleiten um Saatgut zu gewinnen :)
Auch mit den Bohnen wird das so gehen (obwohl ich noch keine Ahnung habe, wo ihr neuer Platz sein wird). Unter anderem Spagettibohnen, mexikanische Stangenbohnen etc...
Einiges hat sich im Garten auch eingeschlichen und mein letztjähriges Gemüsebeet (in dem der Tisch für Schnecken aber nicht für uns reich gedeckt war) mich auf einem Gartenrundgang am Wochenende doch sehr überrascht. Es hat seine Bestimmung gefunden oder sie sich selbst gegeben...
Ich habe auf jeden Fall beschlossen, dass es auch in diesem Jahr so weitergehen soll dort.
Seht mal, wisst ihr was das ist?
Ich hab auch erst eine gute Weile rumraten müssen bis mir einfiel, dass ich an dieser Stelle Rucola gepflanzt hatte. Die Schnecken haben doch etwas davon übergelassen und die Pflanze hat sich in ihr Blütenkleid geworfen. Ich hatte nie gedacht, das Rucola so schön blüht.
Die Samen für das nächste Jahr sind auf jeden Fall gesichert. Um Endgültig auf der sicheren Seite zu sein, habe ich noch eine Geschmacksprobe der Blätter gemacht, er ist es! :)
Im Hintergrund seht ihr schon die nächste Pflanze...
Der weiße Kohl. Sechs Pflanzen hatte ich im Beet, vier wurden gefressen, zwei bildeten keine Köpfe, also wurden sie mir irgendwann "egal". Es lohnt sich den Garten auch mal Garten sein und ihn machen zu lassen...
Seht ihr es rechts am Bildrand blitzen? In Gelb? Die Auflösung meines Bildes aus diesem Post hier :)
Das ist die Kohlrabiblüte, und die zeig ich euch jetzt erstmal von oben, weil ich finde, dass sie so am schönsten wirkt...
Nicht zu glauben, welch Schönheiten in den einzelnen Pflanzen stecken. Ich auf jeden Fall staune, was solche "Alltagspflanzen" verborgen halten.
Mit dem Blühen der letzten verbliebenen Pflanzen hat das Beet seine Bestimmung gefunden. Ich werde dieses Jahr bewusst bei manchen Pflanzen etwas mehr anziehen, um sie ins Beet setzen und im Anschluss Samen entnehmen zu können. Orchideensalat, Stielmus, Spargelerbse und ganz viel Saatgut weiterer alter Gemüsesorten sind ebenfalls Pflanzen, die ich gern blühen lassen möchte. Manchmal ist es mir nämlich auch einfach zu teuer von bestimmten Pflanzen neue Saat zu bestellen...
Der nötige Platz für den Erwerb der Samen ist vorhanden :)
Wie handhabt ihr das mit eurem Saatgut?
Habt ihr Lieblingssorten? Wir tendieren immer mehr zurück zu den alten Gemüsesorten, wie die bereits oben genannte Spargelerbse, Pferdebohnen, Barbarakraut, Gartenmelde...
Macht es gut ihr Lieben ;)